Erdbeben in Abruzzen 2009: ATRA hilft den Tieren Nach dem schrecklichen Erdbeben in der Region Abruzzen in Italien, haben wir sofort alles in die Wege geleitet, um auch den Tieren dort zu helfen. Zuallererst haben wir uns mit Paolo Migliaccio, Vorstand des Krisenstabs für tierärztliche Betreuung in Aquila, in Verbindung gesetzt. Es handelt sich um das offizielle Koordinationszentrum für die Materialannahme und deren Weitergabe, somit konnten wir erfahren, was in der Region besonders benötigt wurde.Ende April haben wir mit eigenen Geldmittel dafür gesorgt, dass die erste Ladung mit Medikamenten, Anti-Parasiten Mittel und auch anderem Material, in der Region, dank unserer Aktivistin Francesca Fugazzi angekommen ist.

 

Dank der online Seiten der Zeitung Corriere del Ticino die unsere Kampagne begleitet haben, wurden weitere 2740 CHF gesammelt. Dafür danken wir von ganzen Herzen. Viele Menschen haben uns auch konkret geholfen und in unserem Hauptsitz Futternäpfe, Decken, Leinen, Schlafplätze und anderes Material vorbeigebracht. Mit dem gesammelten Geld haben wir viele Medikamente und mehr als 600 kg Futter für Hunde und Katzen gekauft. Auch unsere Delegation von Carpi (Modena) hat mit einem Spendenruf Futter und anderes Material gesammelt, das direkt in die Abruzzen geschickt wurde.

Sabrina Piacente und Francesca Fugazzi, ATRA Aktivistinnen, sind Anfang Juni 2009 für 4 Tage in die betreffende Region gereist, um das gesammelte und gekaufte Material dorthin zu bringen. Mit ihnen waren auch 2 Volontäre des Zivilschutzes von Locarno dabei, die kostenlos das Fahrzeug zur Verfügung stellten. Dafür danken wir sehr. Es war eine wirklich wichtige Erfahrung in vielerlei Hinsicht. Zum einen war es Hilfe für die Tiere, die Opfer des Erdbebens waren, zum anderen war es eine sehr emotionale Erfahrung, voller menschlicher Werte.

Es gibt nun immer mehr Forscher, die mit gut dokumentierten Artikeln – die in technisch-wissenschaftlichen Zeitschriften oder auch Werbezeitschriften veröffentlicht werden – darauf aufmerksam machen, dass wir unsere Umwelt am sinnvollsten schützen können, indem wir anders essen. D. h. zurück zu den traditionellen Ernährungsweisen, wo der Konsum von Fleisch und tierischen Produkten (Milch, Eier) drastisch vermindert wird. Die Produktion dieser Produkte raubt viele wertvolle Ressourcen (Land, Energie, Wasser) und verursacht Umweltverschmutzung (Treibhausgas, chemische Substanzen, Kot und Urin).

 

Woher stammt diese Umweltbeeinflussung?

Um die Gründe dieser Umweltbeeinflussung zu verstehen, muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Zuchttiere „verkehrte Proteinfabriken“ sind. Zuchttiere verbrauchen nämlich viel mehr Kalorien, aus pflanzlicher Nahrung, als sie durch Fleisch, Milch und Eier produzieren können: wie “Maschinen” (sie werden bereits so angesehen, auch wenn sie natürlich auf keinen Fall Maschinen sind), die pflanzliche Nahrung in tierische Proteine umwandelt, entpuppen sie sich als erfolglos. Die Umwandlung von Tiernahrung in „Lebensmittel“ für Menschen variiert von 1:30 bis 1:4, gemäss Tierrasse. D.h.: für jedes kg Fleisch, muss das Tier 15 kg pflanzliche Nahrung verzehren, das ausschliesslich für diese Zwecke angepflanzt wird. Dies verursacht eine enorme Verschwendung an fruchtbarem Boden, Energie, Wasser und chemischen Substanzen.

 

 Tier   Benötigte Menge an pflanzlicher Nahrung
(in kg)
um 1 kg Fleisch zu produzieren 
 Kalb   18
 Ochse    15
 Lamm      33
 Huhn      4

 

                                                                         

Hinsichtlich der Energie: die Kalorien von fossilen Brennstoffen für die Produktion einer Weizenprotein Kalorie belaufen sich beidseitig auf 2,2. Für die Tiernahrung benötigt man viel mehr, ca. 25, doch besonders 40 für Rindfleisch, 39 für Eier, 14 für Milch, 14 für Schweinefleisch. [Pimentel 2003]

Hinsichtlich dem Wasser: mit dem Wasser, dass eine Person in einem ganzen Jahr für seine Bedürfnisse verbraucht, kann man nur etwas mehr als ein Kilo Rindfleisch produzieren!

 

Nahrung    Benötigte Wassermenge (in Liter) für 1kg Nahrung
 Kartoffeln     500
 Weizen       900
 Mais   1400
 Reis   1910
 Soja   2000
 Huhn  3500
 Rind (intensiv)   100.000

Quelle: “Water Resources: Agriculture, the Environment, and Society” An assessment of the status of water resources by David Pimentel, James Houser, Erika Preiss, Omar White, et al. Bioscience, February 1997 Vol. 47 No. 2. David Pimentel ist Spezialist auf dem Gebiet der Wasserressourcen bei der Cornell University, Ithaca, New York.

 

Mit dieser Verschwendung und Erfolglosigkeit ist auch der Treibhauseffekt verbunden: auf einer Seite verursacht die Energieverschwendung an Rohmaterialien indirekt Treibhausgas (Verschwendung von Energie für das Anbauen von Tiernahrung), auf der anderen Seite verursacht der Kot und Urin der Tiere – die in enormen Mengen gezüchtet werden – direkt den Austritt von Treibhausgas.

 

Der richtige Weg: "Esse kein Fleisch, fahre mit dem Fahrrad, und sei ein bescheidener Konsument"

Die American Dietetic Association, wissenschaftliche Vereinigung von amerikanischen Ernährungsberatern, haben in der Ausgabe vom Juni 2007 in ihrer eigenen öffentlichen Zeitschrift vermerkt, dass es wichtig sei "ökologisch verantwortungsvolle Praktiken“ in ernährungsbezogene Entscheidungen mit einzubeziehen. Eine der ersten Ratschläge im Hinblick auf den „persönlichen Lebensstil“, ist „den Proteinkonsum durch pflanzliche Lebensmittel zu steigern“. [ADA2007] Auch Rajendra Pachauri sagt dasselbe. Er ist Nobelpreisträger und Direktor des IPCC, Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen der UN. Dieser sagte am 15. Januar 2008 bei einer Pressekonferenz in Paris: "Esse kein Fleisch, fahre mit dem Fahrrad, und sei ein bescheidener Konsument” – so stoppt man die globale Erderwärmung. Weiter erklärte der Direktor der IPCC, selbst Vegetarier: "Bitte esst weniger Fleisch, die Fleischproduktion verbraucht hiesige Mengen an Kohlenstoff ", dazu erläutete er auch, dass sich hoher Fleischkonsum negativ auf die Gesundheit auswirkt. [AFP2008]

 

Was heisst weniger Fleischkonsum?

Auf die Frage “Was heisst weniger Fleischkonsum?”, folgt die logische Antwort: so wenig wie möglich. Ausser den genannten positiven Effekten auf unsere Umwelt, dürfen wir nicht die Effekte auf unsere Gesundheit vergessen. Tumore und Herz-Kreislauf Erkrankungen sind in unseren Gebieten Todesursache Nr. 1. Doch mit einem korrekten Lebensstil, d.h. besonders mit einer korrekten Ernährungsweise kann man dem vorbeugen. Die beste Ernährungsweise, um diese und viele andere Krankheiten vorzubeugen, ist die pflanzliche Ernährungsweise. Je mehr man auf tierische Erzeugnisse verzichtet, um so mehr werden wir an besserer Lebensqualität “gewinnen”: eine gesündere Lebensweise, bessere Luft, mehr Wasser, das zur Verfügung steht, Verbesserung beim Energieverbrauch und bei der Nahrungsmittelproduktion. Jeder einzelne Bürger hat grosse Macht: er kann selbst entscheiden, was er isst, man braucht dazu nicht die Richtlinien von Institutionen. Es kommt auf uns an, Dinge zu ändern.

Quellangabe

[ADA2007] Position of the American Dietetic Association: Food and Nutrition Professionals Can Implement Practices to Conserve Natural Resources and Support Ecological Sustainability, Journal of the American Dietetic Association, June 2007, Volume 7 Number 6 [AFP2008] AFP, Lifestyle changes can curb climate change: IPCC chief, 16 gennaio 2008 [Pimentel2003] Sustainability of meat-based and plant-based diets and the environment von David und Marcia Pimentel, Am J Clin Nutr 2003; 78(suppl);660S-3S)

 

Weiter Informationen

www.nutritionecology.org (in englisch, italienisch und deutsch)

Detaillierte Erklärungen und eine Vielzahl von Artikeln über Ernährungsökologie.

In den Schweizer medizinisch-wissenschaftlichen Fakultäten sind Sezierungen am lebenden Tier verbreitet, oder auch an Tieren die zu diesem Zweck vorher getötet wurden. Es existiert kein Gesetz, welches diese grausame Vorgehensweise vorschreibt. Sie könnten ganz einfach durch wissenschaftliche Alternativmethoden ersetzt werden, die ihr Potential bereits weltweit unter Beweis gestellt haben. Sie haben sogar gezeigt, dass sie bei der Vorbereitung von Studenten effizienter sind.

ATRA hat in Zusammenarbeit mit International Center for Alternatives in Research and Education, I-CARE, und CAAT, Center for Alternative to Animal Test, der John Hopkins University Baltimora, USA, die erste « Interaktive Database für Alternative zu Tierversuchen in der Didaktik » entwickelt:

 

www.ethical-learning.org/welcome.html 

  

Die Datenbank enthält 1238 Alternativmethoden zu traditionellen didaktischen Experimenten, die Tiere gebrauchen.

 

Die Datenbank deckt 264 verschiedene Tierrassen,und wird laufend aktualisiert, und man kann sie in 6 verschiedenen Sprachen abrufen: Englisch, Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Portugisch.

 

Es gibt zweierlei Möglichkeiten, diese Database zu benutzen:

• Falls der Name einer Alternativmethode bekannt ist, und man nach Hauptkriterien der Methode sucht, oder auch nach den Details des Herstellers, oder auch für einen eventuellen Kauf, ist es möglich die interne Suchmaschine der Database zu starten.

• Wenn man aber Alternativmethoden zu einem spezifischen Experiment sucht, ist es möglich die interaktive Database zu nutzen.Hierzu füllt man sowohl die Felder der persönlichen Angaben als auch die Kriterien des Experiments (Thema, Typologie der Alternative und Tierart) aus.

 

Die Database übermittelt dann alle passenden Alternativen: Ausser den technischen Daten werden auch Hinweise zu Internetseiten und/oder die Angaben des Herstellers gegeben, um weitere Informationen einholen zu können, oder auch für einen eventuellen Kauf. Durch die Datenbank kann man auch per Internet andere guten Datenbanken erreichen, die Alternative anbieten, auch Artikelveröffentlichungen in verschiedenen Zeitschriften für Wissenschaft können abgerufen werden.

Tiere haben Gefühle und Emotionen, sind einfühlsam, wie alle bereits wissen, die einen Hund oder eine Katze bei sich zu Hause haben. Bei der Kuh sind diese Eigenschaften nicht anders als beim Hund. Auch das Schwein ist ein intelligentes, liebevolles und neugieriges Wesen. Aber diese Tiere werden wie Objekte behandelt: solange Viehzuchtbetriebe, Schlachthäuser und kostengünstige Vertriebe eine Vereinbarung für die Produktionsmengen dem Markt angepasst werden, ist es erforderlich, dass der Preis von Fleisch, Milch und Eiern für den grössten Teil der Konsumenten niedrig bleibt. Damit der maximale Erfolg bei der künstlichen Viehzucht vertretbar bleiben kann, muss der Kostenaufwand niedrig sein.

Die extremen Viehbetriebe (Betriebe in denen die Tiere im engsten Raum, ohne Auslauf und ohne Tageslicht leben) in der Schweiz sind theoretisch abgeschafft worden, aber hinter dem glücklichen Bild der Kuh auf der Weide gibt es immer noch strafbare Zustände. Für den Schutz der Tiere müssen jeden Tag Aktionen unternommen werden. Vergessen wir nicht, dass viele Fleisch- und Nebenprodukte der Tiere, die wir in unseren Läden finden, von Ländern kommen in denen 99% der Viehzucht aus Mastbetriebe entsteht (wie zum Beispiel in Italien).
Bei uns (vor allem in gewissen Regionen) sieht man noch Kühe auf Weiden, und Hühner in Freiheit, aber auch denen blüht, so oder so, das gleiche Ende: der Schlachthof. Dort werden sie ohne Rücksicht, ohne Mitgefühl, ohne zu spüren, dass es einfühlsame Wesen sind, getötet. Sie sind ja nur Tiere zum abschiessen! Den Kühen werden viel zu früh die Kälber weggenommen (natürlich für die Metzgerei bestimmt) und ihre Milch für den Gebrauch des Menschen bestimmt. Hähne (unproduktiv für Eier) erleiden das gleiche Schicksal, und so weiter. Die Schlachthöfe sind immer von der Öffentlichkeit verborgen: um sich von Tieren zu ernähren, müssen die Konsumenten den Gedanken deren Tötung verdrängen. Es muss differenziert werden zwischen der bildlichen Vorstellung des lebenden Tieres auf dem „Bauernhof“ und das Fleisch, dass auf der Gabel aufgespiesst wird.

 

Wenn jeder selber die Tiere töten müsste, die er essen will, würden sicherlich viele von ihnen überleben. Eine weitere Tatsache, welche die Schweiz mit anderen Ländern verbindet, ist, dass unglaubliche verschwenden der Wasservorräte und Rohkost, die für das ernähren und halten der Tiere gebraucht werden, obschon die Ressourcen für den menschlichen Gebrauch genutzt werden könnten. (Damit ein Rind ein Kilo zunehmen kann, braucht es 11 kg Getreide, und das überall).
In einigen Ländern, wie in den Amazonas, hat dieser Aspekt ein katastrophales Ausmass erreicht, weil um den Flächenbedarf für die Züchtungen zu decken, gerodet wird, und weil diese enorme Verschwendung der Ressourcen die Menschen ernähren könnte. Wir empfehlen euch diesbezüglich das glanzvolle Buch von Jeremy Rifkin (Nobelpreisträger für Wirtschaft) Umweltvernichtung zu lesen.
Wir können sehr gut mit einer korrekten vegetarischen und veganen Ernährung leben. Im Handel gibt es heute immer mehr Produkte, die unsere Auswahl befriedigt. Auch wenn es diese Produkte nicht gäbe, die Natur bietet uns alles was wir brauchen, Früchte, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte usw. Verlassen wir die Verurteilung (Widerrufen von der Geschichte und von der Wissenschaft) vom Fleischesser und ändern wir unsere Ernährung: das ist der direkte und effiziente Weg Deines täglichen Beitrags zur Tierrettung.

Wir lernen ohne spezielle Unterschiede, mit Unbeschwertheit und mit gutem Gewissen, dem Hund, der Katze aber auch den Kühen, Schweinen und Hühnern in die Augen zu sehen!
Die Wahl Vegetarianer/in oder Vegan zu sein, hat eine starke Motivation, nebst der Ethik, auch die Gesundheit, das Sozialverhalten und die Liebe zur Umwelt!

 

Weiter Informationen:

 www.vegetarismus.ch

www.swissveg.ch

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