Den Kindern wird oft gesagt, dass Sie um Erlaubnis bitten sollen, bevor sie einen Hund streicheln. Doch auch Erwachsene sollten das tun. Es handelt sich hierbei um Erziehungssache, aber auch um Respekt vor der privaten und intimen Sphäre, so etwas wie ein Sicherheitsbereich, die die Beziehung zu Fremden oder zu einfachen Bekannten regelt: Innerhalb dieser Sphäre, fühlen wir uns wohl, und wenn jemand in dieses Bereich eindringt, weniger. Warum also sollte es für Hunde anders sein? Warum soll man einem Hund vorschreiben, gestreichelt, oder berührt zu werden, und das immer, und von jedem? Zunächst einmal steht nirgends geschrieben, dass ein Hund Lust darauf hat, und sich daran gewöhnt, von allen gestreichelt zu werden.
Sicherlich kann man auf somatosensorischer Ebene arbeiten (Berührungsempfindlichkeit), aber die Aussage, dass ein Hund sich daran gewöhnen kann, gestreichelt zu werden, ist völliger Unsinn. Es zählt nämlich nicht die Menge an Streicheleinheiten, sondern deren Qualität, wenn es darum geht, das Vertrauen zu erlangen. Aufgrund dessen, müssen wir eine geeignete Atmosphäre schaffen, wenn wir unseren Vierbeiner an die Berührungen eines Fremden gewöhnen möchten, es braucht kompetente Leute, die sich die Zeit nehmen, die der Hund benötigt.
Daher wäre es wirklich eine gute Regel, immer nach Erlaubnis zu fragen, dadurch vermeidet man es in die Privatsphäre zu tappen. Dabei wird häufig gesehen, dass die Hand direkt auf den Kopf des Hundes gelegt wird. Man sollte niemals darauf bestehen, wenn der Hund sich bei den Streicheleinheiten nicht wohl fühlt. Wenn man solche Situationen sorgfältig beobachtet, kann man feststellen, dass die meisten Hunde, auch diejenigen, die keine bestimmten Probleme aufweisen, auf solchen Kontakt nicht reagieren, sondern diesen Kontakt eher ertragen, auch wenn sie viele Signale von sich geben, indem sie ihre Ablehnung zeigen: beispielsweise distanzieren sie sich (eher schwierig, da sie angeleint sind), oder sie weichen den Händen aus.
Bitte achten Sie beim nächsten Spaziergang darauf, wenn sie einen Hund antreffen, “fragen” Sie ihn, ob er mit Ihnen interagieren möchte.
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Mode kann grausam und kriminell sein, doch noch grausamer und krimineller sind diejenigen, die solch eine Mode durch den Einkauf der Produkte unterstützen, die Tierleid verursachen. Doch es existieren Alternative, es ist wohl schwieriger beim Einkauf sicher zu sein, dass das Stück auch wirklich cruelty-free ist.
In der Schweiz ist seit 2013 Pflicht, auf den Etiketten der Pelzbekleidung, Informationen zu vermerken, wie Tierrasse, Haltungsform, Herkunft und Gewinnungsmethode des Leders; diese Verpflichtung gilt nicht für Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und auch nicht für Lamas, und Alpakas. Eine europäische Richtlinie verpflichtet zudem, den Vermerk auf Etiketten, wenn in der Bekleidung Teile tierischen Ursprungs eingesetzt sind (das gilt auch für den Gebrauch von Federn, Leder und Knöpfe aus Horn). Trotz dieser Vorschriften halten die Hersteller sich nicht immer an diese Gesetzesvorschriften, daher sind die Etiketten unvollständig.
Wie kann man also sicherstellen, ob der gewünschte Anorak mit Fellmütze mit Echtfell besetzt ist? Der Preis ist nicht immer ausschlaggebend, es gibt nämlich auch günstige Jacken mit Echtfellbestückung. Ein Trick: Wenn man in Echtpelz pustet, dann bewegt sich das Fell, geht aber wieder zurück in die Ausgangsposition, Kunstfell hingegen ist härter, und nicht so beweglich. Durch die elektrostatische Belastung, sind sie an der Unterseite stärker festgesetzt. Echtes Fell wird mit der Haut des Tieres in Kleidung eingesetzt. Sie können das Fell zur Seite ziehen, und überprüfen, an was das Fell befestigt ist. Kunstpelz hingegen wird an Stoff befestigt. Schlussendlich, wenn man bereits pelzbesetzte Kleidung besitzt, und man überprüfen möchte, ob es sich um Echt- oder Kunstpelz handelt, braucht man nur ein paar Haare anzubrennen. Entweder riecht es nach verbrannter Plastik, oder es riecht nach verbranntem Haar.
Das wichtigste ist jedoch, dass wir uns bewusst darüber werden, dass wir selbst die Mode ausmachen. Es ist ganz einfach nicht mehr die Märkte zu unterstützen, die Tierleid verursachen, indem man deren Produkte nicht mehr kauft, und so zu einem verantwortungsbewussten Konsumenten wird.
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Am 16. November hat im UN Sitz in Genf, eine Konferenz stattgefunden, die durch OIPA, ATRA und LSCV, organisiert wurde. Einige Experten in diesem Bereich, haben auch teilgenommen: Massimo Pradella – Internationaler OIPA Präsident, Jack McQuibban – Pubblic Affairs Adviser von Cruelty Free International - Bruno Fedi – LIMAV Präsident - Max Molteni – ATRA Präsident, Tamara Zietek – Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Ärzte gegen Tierversuche - Deutschland, Daniel Favre - Vertreter LSCV Kommission Waadt über Tierversuche. Neben der aktuellen Situationsanalyse in Europa und in der Welt, wurde versucht konkrete Strategien für ein weltweites Verbot von Tierversuchen im Bereich der Kosmetik zu fördern, im Hinblick auf das zukünftige Abkommen seitens der Vereinten Nationen, das hoffentlich den nicht-europäischen Staaten zur Unterschrift unterbreitet wird, wie die Schweiz, die als Mitglied der Vereinten Nationen seit 2002, den Entschluss des europäischen Parlaments stützen müsste.
Im Mai 2018, hat das Europaparlament ein globales Verbot «sowohl für Tierversuche im Kosmetikbereich, wie auch für den Handel von Kosmetikinhaltsstoffen, die an Tieren getestet sind» gefordert. (…) Solch ein Verbot sollte vor 2023 in Kraft treten.». Der Eingriff auf planetarischer Ebene sieht komplex aus. Die Rechtsverordnung, die seit 2013 innerhalb der EU gültig ist, verbietet nicht nur die Tierversuche für die Inhaltsstoffe, der Produkte, sondern auch jeglicher Produktimport, die mit der Rechtsverordnung nicht übereinstimmen. Leider hat dieses Verbot nur innerhalb der EU Gültigkeit, 80% der Länder in der Welt, einschliesslich grosser Produzenten wie China, sind Tierversuche immer noch erlaubt, und in einigen Fällen obligatorisch. Die Anzahl der Tiere, di zu diesem Zweck für Tierversuche gebraucht werden, wird auf 500'000 geschätzt.
Doch auch in der EU sind Versuchstiere nicht ausser Gefahr. Die parlamentarische Initiative zielt auch darauf ab, die Initiative in der EU rechtsgültig zu machen, indem sie einige Mängel im Gemeinschaftssystem beheben möchten. Beispielsweise werden Kosmetikprodukte, die in Drittländern mit Tierversuchen produziert wurden, auch in den Mitgliedsstaaten verkauft. Oder auch die Produkte, die an Tieren getestet wurden, und für aussereuropäische Ländern bestimmt sind. Zudem auch Paradoxen, wie die Produkte, die für aussereuropäische Länder an Tieren getestet wurden, und dann wiederum für den Gemeinschaftsmarkt mit Alternativmethoden.
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Alzheimer: die Grenzen der Tiermodelle und neue Forschungsperspektiven
Dr. Francesca Pistollato European Commission, Joint Research Centre, Ispra (Italy) 

Das ist nur ein Auszug, der komplette Artikel ist auf der Seite 10-15

Derzeit leiden etwa 50 Millionen Menschen weltweit an Demenz, mit globalen Gesundheitsausgaben, die auf 900 Milliarden Dollar im Jahr geschätzt werden. Es existieren heute nur 4 zugelassene Medikamente, für die verschiedenen Krankheitsstadien bestimmt sind; sie bieten nur geringe Vorteile in der Symptombekämpfung, und das nur bei wenigen Patienten, jedoch bieten sie keinen langfristigen Nutzen.
Der Grossteil der pharmakologischen Forschung für Alzheimer hat sich auf Beta-Amyloid-Proteine konzentriert. Die Amyloid-Hypothese hat dazu geführt, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft enorme Ressourcen in die Entwicklung neuer Medikamente investiert hat, um der Ansammlung von Amyloid – Proteinen entgegenzuwirken. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Bildung und Ansammlung von Amyloid-Proteinen, vielleicht gar nicht der Auslöser der Krankheit ist, und einfach nur eine Folgeerscheinung der Erkrankung ist.
Ein weiteres typisches Merkmal des Alzheimer-Syndroms ist die Ansammlung des phosphorylierten Tau-Proteins, das durch Amyloid-Plaques induziert wird, und zur Zerstörung neuronaler Funktionen führen kann. Doch trotz der früheren Erkenntnissen, scheint es, dass die Ansammlung des Tau – Proteins, trotz der Entfernung von Amyloid-Plaques fortschreitet. All dies deutet darauf hin, dass viele der molekularen und zellulären Aspekte des Alzheimer-Syndroms bis heute noch nicht vollständig verstanden sind.
Eine der möglichen Ursachen für den Misserfolg in der Alzheimer-Forschung, könnte man wohlmöglich gerade auf diese Überschätzung und Übernutzung von solchen Tiermodellen zurückzuführen. Transgene Mäuse, die häufig für die Untersuchung für Alzheimer verwendet werden, können einige Merkmale der Krankheit aufweisen, jedoch haben aber auch offensichtliche Grenzen; sie sind beispielsweise nicht in der Lage die klinische und pathologische Komplexität der Krankheit zu reproduzieren, so wie wir sie am Menschen beobachten können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Tiermodelle auch dazu beitragen können, falsche Ergebnisse zu generieren, und die zum Ausschluss von klinischen Studien führen können, wobei deren therapeutische Zusammensetzung jedoch äusserst effizient sein könnte, und für den Menschen von grosser Bedeutung.
Die transgene Mäusemodelle, die heutzutage existieren, hauptsächlich dafür entwickelt wurden, um die frühzeitige Alzheimer-Krankheit zu erforschen, aufgrund familiärer Häufigkeit, oder genetisch bedingt. Diese Art von Alzheimer kommt selten vor (nur 3% der Alzheimer-Fälle). Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Alzheimer Erkrankung (97%), die nach dem 65. Lebensjahr auftritt; diese wird auch als "sporadisch" definiert, da sie nicht vererbt, wird, und auch auf kein spezifisches Gen zurückzuführen ist.
Zahlreiche Faktoren, die im Zusammenhang mit dem Lebensstil stehen, erhöhen das Risiko und das Auftreten von Alzheimer – darunter das fortschreitende Alter, Ernährungsweise (beispielsweise eine Ernährungsform, reich an gesättigten Fettsäuren, Proteinen tierischen Ursprungs, mit zu wenig pflanzliche Lebensmitteln), geringe körperliche Aktivität, verminderte kognitive Stimulation, niedriges sozioökonomisches Niveau, niedriges Bildungsniveau, Schlechte Schlafqualität, eine chronische Darmdysbiose, Luftverschmutzung, Rauch, Schwermetalle, Pestizide und Insektizide, und die Risikofaktoren, die im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen, und das metabolische Syndrom.
Es ist offensichtlich, dass es unmöglich ist, diese Faktoren im Tiermodell, wie der Maus, zu untersuchen, da sie ausschliesslich den Menschen betreffen. Wenn man sich den Bereich der modernen Toxikologie anschaut, wurde ein progressiver Paradigma-Wechsel vollzogen: In den letzten 20 Jahren wurde ein Übergang zu alternativen Forschungsmethoden ohne Tiere verzeichnet, bei denen in vitro-Modelle, und in-silico-Modelle bevorzugt werden. Beide zusammen, können eine grössere Relevanz zur Erforschung der Physiologie und der Toxikologie im Menschen hervorbringen.
Es gibt auch zahlreiche Werkzeuge und Modelle, die schon heute anstelle von Tiermodellen für die Alzheimer-Forschung verwendet werden können. Die Verwendung von ex-vivo Gewebeproben, aus Biopsien, Blutproben, Zerebrospinalflüssigkeit, und Leichengewebe, ermöglicht die Identifizierung der Biomarker der Erkrankung. Verschiedene, zunehmend fortschrittliche Neuro-Imaging-Techniken, stehen derzeit zur Verfügung, und könnten für nicht-invasive Studien verwendet werden, um medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlungsweisen zu erforschen. Es existieren auch zahlreiche Zell-Modelle (in vitro), beispielsweise die Modelle, die sich auf induzierte pluripotente Stammzellen (iPS genannt) basieren, die direkt vom Patienten gewonnen werden können, und in Neurone konvertiert werden.
Noch komplexere Gewebe-Systeme, allgemein als "Organ-on-Chip" bezeichnet, können verwendet werden, um einige Gewebestrukturen im Gehirn genauer zu reproduzieren, was eine realistischere Analyse physiologischer und pathologischer Prozesse ermöglicht. Zur Gen- und Proteinanalyse kann man heutzutage Technologien verwenden, die als "-omik" Wissenschaften, und Berechnungsmodelle definiert werden.
Die Integration all dieser Modelle und Werkzeugen, könnte zur Entdeckung der molekularen Signale der Krankheit führen, sowohl während des Ausbruchs, wie auch während des Krankheitsverlaufs. Zudem könnten neue therapeutische Ziele identifiziert werden, und die Bewertung von Effizienz und Toxizität neuer Medikamente, und das mit weniger Kosten- und Zeitaufwand.
Natürlich ist es wichtig, in die Optimierung und Qualifizierung dieser neuen in-vitro Modelle zu investieren, sowie in die Verbesserung der Qualität von post-mortem Gewebe, (Leichengewebe), durch die Schaffung von Zell- und Gewebebanken, die effizient und zeitgerecht arbeiten. Neben den technischen Herausforderungen gibt es unweigerlich auch Herausforderungen im Zusammenhang mit wissenschaftlichen und gesetzlichen Aspekten, wenn man bedenkt, dass neue gesetzliche Ansätze notwendig sind. Zudem müssen Industrie, Förderinstitutionen für Forschungszwecke und die wissenschaftliche Gemeinschaft davon überzeugt werden, eine ganzheitliche, multidisziplinäre und umfassende Veränderung herbeizuführen. Darüber hinaus sollte man viel mehr in die Prävention investieren, wenn man die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Krankheitsentstehung bedenkt.
Auf europäischer Ebene gibt es einige Projekte, die von der Europäischen Kommission finanziert werden, und die sich bereits in die richtige Richtung bewegen.

Das erste Schaf-Mensch Embryo erschaffen
Am 19. Februar d. J. haben einige Forscher der Universität in Kalifornien berichtet, dass sie das erste Schaf-Mensch-Hybrid geschaffen haben. In den darauffolgenden Tagen erklärte Giovanni Perini, Professor für Genetik und Epigenetik an der Universität Bologna: “Heutzutage sind wir bereits durchaus in der Lage einen Menschen zu klonen, doch wir bremsen schon ganz am Anfang (…) es ist nur ein moralischer Hintergrund, der uns davon abhält - aus technischer Sicht, existieren schon alle Mittel, um einen Test am Menschen zu starten”.
Wie sind wir zu diesem Punkt gekommen?
Gemäss dem Churchill’s Medical Dictionary, ist ein Klon eine “Zell- oder Organismus-Population, die aus einer einzelnen Zelle stammt. Alle Glieder eines Klons, enthalten dasselbe genetische Material, und sind demnach mit der Vorläufer-Zelle oder Organismus fast identisch”.
Klonen ist ein sehr einfacher Vorgang, bei dem keine Umweltrisiken bestehen, und die kein Leid verursacht. Das Klonen verändert nämlich nicht das Genom der Lebewesen, sondern dupliziert es einfach nur. Wenn sich also geklonte Zellen in der Umwelt ausbreiten würden, dann hätte dies keine Auswirkung auf das biologische Gleichgewicht. In der Tat, könnte das Klonen von Zellen eine gute Gelegenheit auf Forschungsebene bieten. Ganz anders sieht es beim Klonen von Tieren aus. Erst einmal muss das Leid sorgfältig überprüft werden, das durch solch einen Vorgang hervorgerufen wird.
Wilmut, der Roselin-Forscher des Instituts von Edinburgh in Schottland, der 1997 das Schaf Dolly geklont hat, deutete darauf hin, dass alle geklonten Tiere angeborene Fehlbildungen aufweisen, sie sind krankheitsanfälliger, häufig steril, und haben eine geringere Lebenserwartung, als Tiere, die nicht geklont sind. Wenn das geklonte Tier, so wie es häufig geschieht, dann auch noch gentechnisch verändert wird, verdoppelt sich das Problem. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen ist höher, und das Leid nimmt erheblich zu. Ausserdem, muss in diesem Fall auch ein Umweltaspekt mit in Betracht gezogen werden, dass genetisch veränderte und geklonte Tiere sich in der Natur vermehren können, und es so zu einer genetischen Umweltverschmutzung kommen kann.
Aber was hat das Klonen mit dem Schaf-Mensch-Hybrid zu tun?
In den 80er und 90er haben verschiedene Forschungszentren versucht, genetisch veränderte Tiere zu klonen, um Organe für Organtransplantationen am Menschen zu gewinnen. Die ersten Erfahrungen mit Xenotransplantationen, so heissen die Organtransplantationen, zwischen verschiedenen Spezies, waren jedoch ein völliges Desaster, aufgrund der schwerwiegenden Abstossungsreaktionen. So fingen einige Forschungszentren damit an, hauptsächlich Schweine zu verändern, um sie zu “humanisieren”, sie setzten menschliche Gene ein, um eine Abstossungsreaktion zu vermeiden. Doch die Hoffnungen gingen systematisch verloren, da es wohl nicht ausreicht ein oder mehrere menschliche Gene einzusetzen, damit der menschliche Organismus, ein tierisches Organ akzeptiert. Somit hat sich die Strategie geändert, und man begann damit die Möglichkeit zu untersuchen, Chimäre zu entwickeln, d.h. Tiere mit zwei oder mehreren verschiedenen Zell-Populationen, die genetisch verschieden sind, und von unterschiedlichen Rassen stammen. Und hier kommen wir nun zu unserer Zeit. Im Jahre 2017 ist einem Forschungsteam der Salk Institute for Biological Studies (Kalifornien) gelungen, ein Pankreas der Maus im Innern einer Ratte wachsen zu lassen. Im selben Jahr hat das Forschungsteam ein Schwein-Mensch Hybrid entwickelt, d.h. eine Chimäre, in der eine Zelle von 100.000 human war. Beim Schaf-Mensch Hybrid, war eine Zelle von 10.000 human.
Wir erinnern daran, dass die Embryonen in beiden Fällen, nach 28 Tagen zerstört wurden, da das Gesetz es nicht erlaubt, solche Versuche weiterzuführen. Trotzdem zeigen solche Forschungsarbeiten, dass die Forscher davon überzeugt sind, dass das Zeitlimit in Zukunft überschritten werden kann.
Als man damit begonnen hatte, die ersten Tiere zu klonen, haben alle geschworen, dass man das niemals mit dem Menschen tun würde, - heute jedoch ist all das möglich, vorausgesetzt, es ist nicht schon geschehen. Anfangs sollte der Versuch Menschen zu klonen, gar nicht erst in Gang gesetzt werden, da es aus ethischer Sicht unvertretbar und technisch gesehen gar nicht möglich war. Heutzutage ist dies technisch möglich, doch es sieht so aus, dass für die wissenschaftliche Gemeinschaft der ethische Standpunkt nicht mehr unbedingt ein Hindernis ist, sondern eher die Gesetze, die das verbieten, doch wir wissen alle, dass Gesetze verändert werden können.
Ich befürchte, dass auch in diesem Fall, wie auch im Bereich der Tierversuche, die wissenschaftlichen Interessen, die Gesetzgeber und die öffentliche Meinung davon überzeugen, dass das Verfahren vertretbar ist - ein Verfahren, über das man in Vergangenheit sogar empört war, und das aus ethischer Sicht unzumutbar war – könnte heute jedoch im Hinblick auf den eventuellen Nutzen für unsere Rasse hingenommen werden. Ein Nutzen, der natürlich erst einmal bewiesen werden muss. Kurzum, der Zweck, der die Mittel rechtfertigt. Die Geschichte hat uns jedoch gezeigt, wie viele Katastrophen wir genau nach diesem Schema verursacht haben.
Dr. Stefano Cagno-Spitalleiter Ganzer
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