VERSUCHE IN FREIBURG
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Das Ziel der durchgeführten Tierversuche in der Universität Fribourg ist, die Entwicklung von Therapieformen gegen Suchtkrankheiten, durch tiefe Hirnstimulation an Affen, nach Verabreichung von Kokain.
Viele Studien wurden bereits in verschiedenen Ländern durchgeführt, und es gibt Unmengen von Daten, die aus Studien stammen, die mit Menschen gemacht wurden. Das menschliche Gehirn ist die Zielscheibe von Suchtmitteln, aber es ist auch das Organ, das sich am meisten von allen anderen Gehirnen anderer Rassen unterscheidet!
Wie folgt einige Beispiele über verschiedene wissenschaftliche Methoden, die keine Tiere verwenden, und die in diesem Bereich verfügbar sind:
Neuropsychologie
Es untersucht die Funktion und die Aktivität des Nervensystems, als äussere Erscheinungsformen mentaler Phänomene. Es untersucht die Verbindung zwischen psychischen und biologischen Phänomenen.
Elektrophysiologie
Ein Zweig der Physiologie, der die Phänomene des Organismus aus einem elektrischen Standpunkt aus untersucht, ob nun unter normalen Bedingungen, oder nach externen Impulsen. Zerebrale Hämodynamik
Untersucht den Blutfluss und Stoffwechselaktivität der verschiedenen Hirnareale zum Beispiel durch die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) und die Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Bildgebende Verfahren
Spezielle Röntgenstrahlen die die Gehirnstrukturen erforschen und fotografieren, jedoch auch ihre Funktion.
SPECT Verfahren - Single Photon Emission Computed Tomography
Man verwendet Gammastrahlenemissionsisotope, die die Verteilung der radioaktiven Spuren sichtbar machen, dadurch kann man den Hirnstoffwechsel zwei abhängiger, und eines gesunden Probanden untersuchen (SPECT Rekonstruktionen im Axialschnitt).
In Anbetracht der Tatsache, dass die Schweizer Gesetzgebung in diesem Bereich, die Verwendung von tierfreien Methoden fordert, wenn diese vorhanden sind, scheint all dies völlig ausreichend, damit diese Grausamkeit endlich ein ENDE hat - noch nicht einmal aus "wissenschaftlicher" Sicht gibt es hierfür eine Rechtfertigung!

Vegane Ernährung für Kinder, Jede Ausrede ist gut für Fehlinformationen
Wir wollen 4 Mythen widerlegen, die in verschiedenen Artikeln verbreitet wurden mit dem Titel "vegane Ernährungsweise – Kinderärzte sagen: ungeeignet für Kinder" oder "Vegane Ernährungsform ist für das Wachstum der Kinder ungeeignet".
MYTHOS Die vegane Ernährungsform ist äusserst restriktiv.
REALITÄT Die Ernährungsform der Allesesser ist wohl eher nicht sehr abwechslungsreich. Sie basiert auf einer winzigen Vielfalt von Getreide und Gemüse, und basiert auf hohem Fleischkonsum, Milch in verschiedenen Formen, und Eier.
MYTHOS Die vegane Ernährungsform enthält nur wenige nützliche Nahrungsmittel, wie tierische Proteine, Vitamin B12, Eisen, und ist besonders in der Wachstumsphase völlig ungeeignet.
REALITÄT Die durchschnittliche Ernährungsform der Allesesser enthält wenige Vitamine, kaum Ballaststoffe und zu viele gesättigte Fettsäuren und tierische Proteine. Heutzutage werden doppelt oder dreifach so viel Proteine konsumiert, als empfohlen, und das wirkt sich auf den Organismus sehr schädlich aus. Wenn zudem die Proteine tierischen Ursprungs sind, dann ist das noch schlimmer. Eine Ernährungsform, die zu 100% auf pflanzlichen Erzeugnissen basiert, enthält genügend Proteine. In Bezug auf Eisen, ist die Behauptung, dass eine vegane Ernährungsform nur wenig Eisen enthält, völlig aus der Luft gegriffen: Es existieren keine wissenschaftliche Daten, die zeigen, dass Anämie und Eisenmangel unter Veganern mehr besteht, als unter Allesessern. Ausserdem ist eine Ernährungsform mit ZUVIEL Eisen gesundheitsschädlich, und nicht gesundheitsfördernd. Im Hinblick auf Vitamin B12, leidet ein Grossteil der gesamten Bevölkerung (Allesesser) an einem B12 Mangel, aus diesem Grund sollte B12 als Ergänzungsmittel eingenommen werden. Diejenigen, die keinen Mangel aufweisen, nehmen B12 auch in Form eines Ergänzungsmittel ein, nämlich durch das Tierfutter, dass mit B12 angereichert wird, doch zudem mit einem Medikamenten-Cocktail und anderen chemischen Substanzen. Schlussendlich besagt der offizielle Standpunkt der Ernährungswissenschaftler-Verbände, die sich mit dem Thema ohne Vorurteile auseinandergesetzt haben, dass eine vegane Ernährungsweise für jedes Alter, und für jede Wachstumsphase geeignet ist.
MYTHOS Die vegane Ernährungsform ist unzureichend, demnach müssen andere Produkte integriert werden.
REALITÄT Ausser dem Vitamin B12 Mangel, sollten die Kinderärzte, die das behaupten, auch davon abraten Kinder auf die Welt zu bringen, da alle Kinder, schon von der Geburt an, auf Ergänzungsmittel zurückgreifen müssen, wie beispielsweise Vitamin D. Was machen also die Kinderärzte, raten die davon ab, Kinder auf die Welt zu bringen? Warum also ein Ja zu Vitamin D, und ein Nein für das Vitamin B12? Wo ist hier die Logik?
MYTHOS Die vegetarische Ernährung ist, wenn Sie gut befolgt wird, in Ordnung. Bei der veganen Ernährungsform, müssen bei jedem Alter Integrationsmittel dazu, ausserdem muss das Kind sorgfältig überwacht werden.
REALITÄT Ein weiterer Beweis, der fehlenden Kenntnisse auf dem Gebiet: Auch bei einer vegetarischen Ernährungsform, muss B12 integriert werden, genauso wie bei der veganen Ernährungsweise. Sogar auch bei Allesessern ist der Zusatz von B12 notwendig, wenn keine Unmengen an Fleisch verzehrt werden! Vegane Eltern wissen, dass man auf B12 achten muss, die Allesesser jedoch nicht. Im Hinblick auf die Aussage, dass Veganer ihre Kinder sorgfältig überwachen müssen – müssen Allesesser nicht auch ihre Kinder beobachten, und ihre Gesundheit und deren Wachstum prüfen? Und was ist mit der Fettleibigkeit bei 8-9jährigen Kindern, die schon übergewichtig sind und Probleme mit einem zu hohen Blutdruck/Fettgehalt und Cholesterinspiegel haben? Sind das vegane Kinder? Nein, sicher nicht.
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Kürzlich hat die Weltgesundheitsorganisation, rotes Fleisch, und Wurstwaren als krebserregend klassifiziert. Zudem haben die Vereinen Nationen, die Produktion von tierischen Produkten zu den menschlichen Aktivitäten mit aufgeführt, die sich am meisten auf die Umwelt auswirken. Die Vereinten Nationen analysieren auch die Möglichkeit, einige tierische Produkte zu kennzeichnen, um vor Risiken für Gesundheit und Umwelt zu warnen. Ein Teil der wissenschaftlichen-ökonomischen Gemeinschaft schlägt zudem vor, für Fleisch und andere tierische Produkte höhere Steuern zu fordern, um so den Konsum zu vermindern.
Woher kommt das alles?
In den aktuellen Ernährungsrichtlinien seitens des Center for Nutrition Policy and Promotion-United States Department of Agricolture, USDA, kann man entnehmen, dass eine ausgewogene Ernährung hauptsächlich oder auch komplett aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen sollte. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf etwa 10 Milliarden ansteigen, Wissenschaftler fragen sich demnach, wie all diese Menschen ernährt werden können.
2018 hat die Zeitschrift Nature darauf hingewiesen, dass drastische soziale Veränderungen notwendig sind, um den Planeten zu schützen. Zu diesen Massnahmen gehören, die Umstellung auf eine gesündere Ernährungsweise, mit globaler Reduzierung des Fleischkonsums, und eine Zunahme von Obst und Gemüse, Technologie-Entwicklung und Verringerung von Wasser- und Lebensmittelverschwendung. Die derzeitige Situation ist äusserst gravierend, da die Veränderungen, die bereits in Vergangenheit gefordert wurden, unbeachtet blieben.
Bereits im Jahre 2006 haben wir in unserer Orizzonti-Ausgabe geschrieben: "Etwa 24.000 Menschen, sterben aufgrund von Hunger, Unterernährung und Krankheiten, die damit in Zusammenhang stehen. 18.000 davon sind Kinder. Trotzdem, werden in den armen Ländern, im Süden der Welt, der Anbau von Futtermitteln für die Viehzucht gefördert. Das verwandelt sich dann in tonnenweise Fleisch, um die unausgewogene Ernährungsweise der nördlichen Hemisphäre zu befriedigen (...). Doch in den Industrieländern, und in einigen Entwicklungsländern, steigt die Fleisch-Nachfrage. Es ist somit fast unmöglich die zukünftigen Generationen mit derselben Ernährungsform zu nähren, die wir heute in Westeuropa und Nordamerika haben".
Nach vielen, besser gesagt zu vielen Jahren, publiziert das Bundesamt für Umwelt BAFU, den Bericht UMWELT SCHWEIZ 2018 "Landwirtschaft, die an lokale Gegebenheiten angepasst ist, die hauptsächlich auf pflanzlichen Lebensmitteln basiert, können eine Beitrag zur deutlichen Reduzierung der Umweltbelastung leisten (...), der aktuelle Viehbestand, die Verbreitung von Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft, gefährdet die biologische Vielfalt, die Luftqualität, das Wasser und das Klima. Sie überschreitet den ökologischen Grenzwert (…),"extrem ertragreiche" Milchkühe sind auch Lebensmittelkonkurrenten des Menschen, da sie Futtermittel mit hohem Energiegehalt verbrauchen, das hauptsächlich importiert wird (...), die Produktion von tierischen Produkten, erfordert im Gegensatz zu pflanzlichen Lebensmitteln einen hohen Verbrauch an Ressourcen und Energie“.
Trotz all der wissenschaftlichen Studien, die der Bund durchgeführt hat, und die uns in unserem Anliegen absolut Recht geben, finanziert die Politik weiterhin Produkte tierischen Ursprungs. Wenn Sie uns vor Jahren zugehört hätten, wären wir zumindest in den vergangen 10 Jahren in der Lage gewesen, die Umweltauswirkungen einzuschränken, die nun im Bericht UMWELT SCHWEIZ 2018, als "untragbar" eingestuft werden.
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Wie jedermann weiss, stehen die Vereinigten Staaten an erster Stelle, wenn es um Konsumismus geht, und da lässt sich auch leider der Handel mit Haustieren zuordnen. In den Intensivhaltungen zur Züchtung von Tieren, die auch Welpenfabriken genannt werden, deren Bedingungen mehr oder weniger den Fleisch- , Milch- und Eierfabriken gleichen, werden zahlreiche Tiere nach einem Spontankauf wieder ausgesetzt. Sie landen dann in Einrichtungen, wo fast gar keine Chancen zur Adoption bestehen. Diese Einrichtungen sind daher dazu gezwungen, periodisch Massentötungen durchzuführen. Um dieser Wegwerf-Tendenz von fühlenden Lebewesen entgegenzuwirken, hat sich der Staat Kalifornien ein Gesetz ausgearbeitet, der auf Gebietsebene den Verkauf von Hunden, Katzen und Kaninchen verbietet, es sei denn die Tiere stammen aus Hilfsorganisationen, Tierheimen oder Tierkontrollbehörden.
Doch wie sieht die Situation in der Schweiz aus?
Fast in jeder zweiten Schweizer Familie lebt ein Haustier. Kleine Nagetiere, Vögel, Fische und andere Kleintiere, werden normalerweise in speziellen Läden gekauft, die laut dem Schweizer Tierschutzverband, nicht immer ideale Bedingungen garantieren. Man weiss nicht genau, wie die Tiere gezüchtet, und von ihren Lieferanten aussortiert werden, und was mit den “Überschüssen” geschieht. Nur ein kleiner Teil von Rassehunden und Rassekatzen, werden bei seriösen und verantwortungsvollen Züchtern gekauft, aufgrund der hohen Preise und der limitierten Verfügung. Viele kaufen per Internet, wobei durch eine Schweizer Tierschutzstudie aus dem Jahr 2012 herauskam, dass bei den 1400 Hunde-Verkaufsangeboten, sich nur 11% als seriös herausstellten, bei 3% handelte es sich um Betrug, und 86% waren kritikwürdig und unseriös. Eine Grosszahl dieser Welpen, stammen aus illegalem Handel, besonders aus Osteuropa. Welpen, die viel zu früh von der Mutter getrennt werden, und unter schrecklichen Bedingungen, und mit falschen Impfausweisen transportiert werden. Diese Welpen sterben frühzeitig, oder weisen erhebliche Verhaltensstörungen und Gesundheitsprobleme auf. Das Streunerproblem von Hunden in unseren Breitengraden, existiert fast gar nicht: Unerwünschte Hunde kommen normalerweise direkt ins Tierheim, doch hier darf nicht vergessen werden, dass wenn Tierheime überfüllt sind, auch hier Tiere, bei denen die Chancen für eine Adoption schlecht stehen, völlig legal eingeschläfert werden dürfen. Das Streunerproblem von Katzen hingegen, ist auch bei uns äusserst bekannt. Somit ist auch die Schweiz nicht immun gegenüber der Grausamkeit, die der Handel mit Haustieren mit sich bringt.
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In den vergangenen 10 Jahren ist es Forschern gelungen, menschliche Miniatur-Organe im Labor zu züchten und auf einem Multi-Organ-Chip einen menschlichen Körper mit Blutkreislauf zu simulieren. Diese revolutionären Erfolge haben das Potenzial, ein Ende der Tierversuchs-Ära einzuläuten.
Baumeister des Körpers: Stammzellen
Tierversuche sind nicht nur ethisch verwerflich, sondern die Forschungsergebnisse wissenschaftlich unzuverlässig. Die Unterschiede zwischen Tier und Mensch sind so groß, dass tierexperimentelle Daten nicht auf den Menschen übertragbar sind. Doch welche humanbasierten Forschungsmethoden können Forscher nutzen, um bei ihren Experimenten valide Daten zu erhalten? Humane Zellkulturen waren lange Zeit die Methode der Wahl, wenn es um In-vitro-Versuche ging. Allerdings sind solche Zelllinien relativ simple und künstliche Modellsysteme, die bei komplexen Fragestellungen schnell an ihre Grenzen stoßen. Erstens werden sie häufig nicht aus gesunden Geweben, sondern aus Tumoren gewonnen, und zweitens enthalten sie nur einen Zelltyp. Die Organe in unserem Körper bestehen allerdings aus mehreren hochspezialisierten Zellarten. All die spezialisierten Zellen werden von Stammzellen gebildet, die jedes Organ besitzt. Die spezialisierten Zellen sterben nach einiger Zeit ab, und die Stammzellen bilden kontinuierlich neue spezialisierte Zellen nach. So wird jedes Organ im Körper ein Leben lang erneuert.
Vom Organ zum Organoid
Die moderne Forschung macht sich die Kraft der Stammzellen zunutze, um Miniatur-Organe im Labor zu züchten - sie werden Organoide genannt. Seit knapp 10 Jahren werden humane Organoide weltweit als In-vitro-Modell für diverse Forschungsfelder und Anwendungsgebiete genutzt. Wie bei gewöhnlichen Zellkulturen erforscht man an den Organoiden molekulare Vorgänge in Zellen, Ursachen von Krankheiten sowie die Wirksamkeit von Medikamenten oder die Toxizität bestimmter Substanzen. Organoide sind ein revolutionäres Modellsystem, da sie, im Gegensatz zu den oben beschriebenen Zelllinien, die verschiedenen Zellsubtypen des Ursprungsorgans enthalten. Auch die räumliche Anordnung der Zellen und die dreidimensionale Struktur des Organoids ähneln dem echten Organ. Außerdem können Organoide aus gesunden Geweben eines menschlichen Spenders hergestellt werden. Hierzu entnimmt man einem Menschen eine kleine Organ-Biopsie, die auch die Stammzellen enthält. Die Stammzellen werden aus der Biopsie isoliert, in manchen Fällen wird auch das ganze Organ-Stückchen verwendet. Die Stammzellen werden auf einer Zellkulturplatte in eine Gelmatrix eingebettet. Sie werden mit einem speziellen Nährmedium überschichtet, das verschiedene Stoffe enthält, die die Zellen benötigen, um zu wachsen und sich außerhalb des Körpers zu einem Mini-Organ zu entwickeln. Dieses ist so klein, dass man es mit bloßem Auge kaum erkennen kann, doch im Aufbau ähnelt es dem „richtigen“ Organ.
Das Organoide weiterhin ihre Stammzellen enthalten und sogar kontinuierlich neue Stammzellen bilden, ist es möglich, die Mini-Organe im Labor zu vermehren. Das ist essenziell, um eine hohe Zahl an Experimenten durchführen zu können und um Versuche zu reproduzieren. Mittlerweile gibt es riesige „Biobanken“ von Mini-Organen, also Lagerstätten, wo man Organoide von verschiedenen Spendern - gesunden wie erkrankten - im gefrorenen Zustand für weitere Anwendungen aufbewahrt.
Organoide für personalisierte Medizin
Es gibt einen alternativen, nicht-invasiven Ansatz, um Organoide zu züchten, bei dem keine Organ-Biopsien benötigt werden und der für den Menschen absolut schmerzfrei ist. Die moderne Forschung macht es möglich, praktisch jede Zelle des menschlichen Körpers im Labor zu einer Stammzelle umzuwandeln. Man nennt sie dann „induzierte pluripotente Stammzelle“, kurz iPSC : eine Haut- oder Haarwurzelzelle eines Spenders durch gentechnische Verfahren im Labor zu einer iPSC umprogrammiert. Diese iPSC besitzt die Fähigkeit, jede andere spezialisierte Zelle zu bilden, so dass jedes beliebige Organoid daraus gezüchtet werden kann. Ob daraus eine Mini-Leber, ein Mini-Darm oder eine Mini-Niere entsteht, wird über die zugesetzten Stoffe im Nährmedium gesteuert. Das Organoid hat dann die ganz persönlichen Eigenschaften des menschlichen Spenders. Auf diese Weise züchtet man individualisierte Mini-Organe von Menschen. Auch genetisch bedingte Erkrankungen eines Spenders sind in den Mini-Organen konserviert.
Tumor-Organoide für individualisierte Krebstherapie
Nicht nur Organe werden im Labor im Miniaturformat gezüchtet, sondern auch Mini-Tumore aus Tumor-Biopsien von Krebspatienten. Das bietet enorme Fortschritte für die personalisierte, also auf den Patienten individuell zugeschnittene Krebstherapie. Hierzu werden die Tumor-Organoide den verschiedenen Medikamenten ausgesetzt und es wird beobachtet, welches Mittel sie am stärksten schädigt. Auf diese Weise wird die wirksamste Therapie zuverlässig ermittelt und der Patient dann gezielt damit behandelt. Diese Strategie ist in der Klinik zwar noch nicht fest verankert, allerdings gibt es bereits Biotech-Unternehmen, die solche Screenings von Tumor-Organoiden als Serviceleistung für Selbstzahler anbieten. Während unzählige Tiere in sinnlosen Tierversuchen für die Krebsforschung leiden müssen und der medizinische Durchbruch dennoch ausbleibt, ist die Organoid-basierte, individualisierte Krebstherapie eine Revolution in der Krebsmedizin.
Der menschliche Körper auf einem Chip
Zur Rechtfertigung von Tierversuchen wird häufig argumentiert, dass man bei einigen wissenschaftlichen Fragestellungen das Zusammenspiel verschiedener Organe betrachten muss. Dies sei nur in einem lebenden Gesamtorganismus möglich. Diese Aussage ist falsch, denn die Forschung an menschlichen Mini-Organen bietet auch dafür innovative Lösungen. Das Zusammenspiel menschlicher Organe im Körper wird im Labor mithilfe sogenannter Multi-Organ-Chips nachgestellt. Je nach Entwickler hat so ein Bio-Chip die Dimension einer Speicherkarte für den Fotoapparat bis zu Smartphone-Größe. Darauf sind mehrere kleine zylindrische Plastikgefäße integriert, die über winzige Kanäle miteinander verbunden sind. In den Gefäßen, die aussehen wie kleine Plastikbecher, werden verschiedene Organoide oder auch andere moderne Zellkulturmodelle gezüchtet, die über das Kanalsystem mit ihrer Nährlösung versorgt werden und miteinander kommunizieren. Auf diese Weise werden der menschliche Körper und der Blutkreislauf simuliert. Über das Kanalsystem können auch Medikamente eingeleitet werden, die jedes Mini-Organ auf dem Chip erreichen. Der Einfluss des Medikaments auf die Organe und dessen Verstoffwechselung werden getestet, indem die Organoide aus dem Chip entnommen und untersucht werden.
Der Bio-Chip kann nach einem Versuch wieder neu mit Organoiden bestückt und auf diese Weise praktisch unbegrenzt wiederverwendet werden. Mittlerweile gibt es Multi-Organ-Chips mit bis zu 10 Organen: Gehirn, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Darm, Leber, Niere etc. Es können auch geschädigte Mini-Organe von einem bestimmten Patienten in das System integriert werden, auf diese Weise wird ein erkrankter Körper nachgebaut und es können Therapien erforscht werden. Einige große Pharmakonzerne testen und optimieren bereits die Multi-Organ-Chips für den Einsatz in ihrer Medikamenten-Entwicklung. Im Gegensatz zu Tieren, bei denen menschliche Krankheiten künstlich hervorgerufen werden, sind Multi-Organ-Chips ein fortschrittliches und zukunftsweisendes Forschungsmodell für den Menschen, das aussagekräftige und zuverlässige Ergebnisse liefert.
Dr. rer. nat. Tamara Zietek Ärzte gegen Tierversuche